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Bärchen und die Milchbubis

Bärchen und die Milchbubis

Die Rückkehr des Bumm!

Die Rückkehr des Bumm!

»Bumm« kannst du nicht ignorieren. Oder wer kann schon bei Sätzen wie »Ich bin alt und ich darf alles – rauchen und saufen, alles – sogar Happy Bonbons, Happy Bonbons, Happy Bonbons« weghören? Vor allem wenn man zur Melodie mitpfeifen kann. Und von solchen Sätzen gibt es einige auf »Die Rückkehr des Bumm!«, als da wären: »Nur die Natur macht alles richtig, sie wuchert alles zu« oder »Ich brauch keine Pille, keine davor und keine danach«. Es geht um Selbstbestimmung über den eigenen Körper, darum, dass man sich manchmal hilflos fühlt. Um patriarchale Anwandlungen und Normverschiebungen nach rechts. 14 Mal heben Annette Simons und ihre drei Bandkollegen sanft den musikalischen Mittelfinger zum Mitschnipsen. So melden sich Bärchen und die Milchbubis nach 43 (!) Jahren jetzt mit ihrem zweiten Studioalbum zurück. Nach »Dann macht es Bumm« nun also »Die Rückkehr des Bumm!«. In den vergangenen Jahren hat sich das Hannoveraner Quartett immer mal wieder mit seinem Pop-Punk zur gesellschaftlichen Lage zu Wort gemeldet: Zwei EPs, Samplerbeiträge und eine Compilation des bisherigen Werks machen deutlich, dass die deutsche Musikszene nicht auf den bissig-fröhlichen Humor dieser Band verzichten kann. Er ist nicht nur Salz in der Wunde, sondern auch Salz in der Suppe der gesellschaftlichen Diskussion. Mit der AfD in Umfragen als zweitstärkste Kraft oder ernstgemeintem Vorschlag für ein Gender-Verbot ist es 2024 aber auch mal wieder Zeit für einen richtigen Bumm. Kerstin Petermann


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